Wetter 2022
DER JÄNNER
Sehr mild mit zweistelligen Plusgraden am Neujahrstag (mit +12,8° damit auch gleich der wärmste Tag dieses Monats) startete dieser Jänner ins Jahr 2022. Am 5.d.M. folgte der einzige niederschlagsreiche Tag, mit 17 Liter leider in Form von Regen. Danach wurde es dann aber ab dem ersten Jännerwochenende winterlich kalt, und bei Tiefstwerten zwischen -4° und -9° bildete sich bis zur Monatsmitte eine tragfähige Eisfläche am Doiberbach. Nach vielen Jahren konnte daher dort wieder einmal das Eisstockschießen betrieben werden, was dann aber zum Monatsende hin schon wieder bei frühlingshaften Temperaturen und Tauwetter nur mehr eingeschränkt möglich war. Mit nur einem Eistag – übrigens erst der erste in diesem Winter – reihte sich dieser Jänner aber dann statistisch eher nur im untersten Bereich ein. Der Niederschlag in Form von Schnee blieb fast zur Gänze aus, lediglich der 21.1. (mit 3 cm) und der 24.1. (mit 1 cm) konnten in die Statistik aufgenommen werden. Insgesamt kann gesagt werden, dass dieser Jänner zu trocken war, weil Nordstaulagen (dort fiel viel Schnee) mit Nordföhneffekten bei uns vorherrschten und sich keine einzige Italientieflage ausbilden konnte.
max. Temperatur: 12,8 °C
min. Temperatur: -8,6 °C
Regenmenge: 18 l/m²
Schneehöhe: 4 cm
Stärkste Böe: 40,2 km/h
DER FEBER
Der Feber d.J. hatte nur anfänglich noch einen Hauch von Winter zu bieten, wo es am 1. und 8. des Monats jeweils am Morgen eine ganz feine Schneeauflage gab (diese gehen mit 1 cm in die Statistik ein). Auch der Eisstocksport war, wenn auch nur mehr bei erschwerten Bedingungen, noch bis zum 5. d.M. möglich. Ab Mitte Feber entwickelten sich dann aber Wetterlagen, die bei uns im SO eher einem April als einem Feber ähnelten. Ein Sturmtief nach dem anderen jagte über den Norden des Kontinents hinweg und verursachte dort gewaltige Schäden. Im geringeren Ausmaß zogen diese auch über den Norden und Osten unseres Bundesgebietes, wo es auch des Öfteren Sturmwarnungen gab. Bei uns im Südburgenland brachten diese Wetterlagen Nordföhn und teilweise Temperaturen über +10°, aber auch den einen oder anderen Graupelschauer bei Rückseitenwetter. Fast die gesamte Regenmenge des Monats fiel mit 19 Liter an einem Tag, nämlich am 15.2.2022. Somit kann gesagt werden, dass der letzte Wintermonat dieses Winters kaum Niederschläge gebracht hat, und dass er auf jeden Fall auch zu warm und vor allem auch viel zu stürmisch war. Nach Daten der ZAMG war der Feber 2022 in Bad Gleichenberg 3,4 Grad über dem Mittel von 1961-1990, nicht einmal die Hälfte des sonst üblichen Niederschlags kam vom Himmel. Daran konnte auch ein leichter kurzer Schneeschauer, der uns am Abend des 28.2.22 überraschte, nichts mehr ändern.
max. Temperatur: 14,4 °C
min. Temperatur: -6,4 °C
Regenmenge: 25 l/m²
Schneehöhe: 1 cm
Stärkste Böe: 46,7 km/h
DER MÄRZ
Der März begann ausgesprochen kalt und die Temperaturen kamen in der ersten Monatshälfte tagsüber kein einziges Mal über den einstelligen Bereich hinaus. Bezeichnend für diesen kalten März war auch, dass erst am 12.3.2022 mit -9,4° der tiefste Wert dieses Winterhalbjahres erreicht wurde, obwohl meteorologisch der Winter bereits am 28.2.2022 zu Ende war. So richtig frühlingshaft wurde der März erst mit Beginn des astronomischen Frühlings, nämlich nach dem 20.3.2022 mit einem erstmaligen (späten) Wert über plus zwanzig Grad am 24.3.2022. Was aber an diesem März 2022 noch viel erwähnenswerter ist, dass (fast) im gesamten Monat hindurch kein Niederschlag gefallen ist (mit der bereits sehr trockenen Phase im Feber waren es insgesamt fast sechs Wochen ohne Feuchtigkeit), und hätte es nicht am 31.3.2022 den lang ersehnten Regen gegeben, wäre dieser März als erster "niederschlagsfreier" Monat seit es Wetteraufzeichnungen gibt, eingegangen. Die u.a. Regenmenge betrifft somit den am 31.3.2022 gefallenen Regen. Der obligate Märzschnee der letzten Jahre ist in diesem Jahr also auch ausgeblieben. Nach einem bereits sehr trockenen Jänner und einem viel zu trockenen Feber (siehe Vorbericht), war jetzt auch der März noch viel zu trocken. Die Folgen davon waren in der Region an ausgedörrten Wiesen und staubigen Ackerflächen deutlich zu erkennen. Bleibt nur zu hoffen, dass die nächsten Monate das massive Niederschlagsdefizit wieder aufholen werden.
max. Temperatur: 21,5 °C
min. Temperatur: -9,4 °C
Regenmenge: 21 l/m²
Stärkste Böe: 41,8 km/h
DER APRIL
Der April 2022 hat alles geboten, was ein April üblicherweise so zu bieten hat, nämlich unterschiedlichste Wetterlagen in sehr kurzer Abfolge. So hat es in der Nacht auf den 4. April bei Temperaturen um die null Grad noch einmal geschneit, und die bereits grünen Wiesen und Bäume waren am Morgen kurzfristig mit einer dünnen Schneeschicht überzogen. Danach folgten um den 10. herum noch einmal drei Frostnächte und nur drei Tage später, nämlich am Karfreitag, gab es das erste Gewitter dieses Jahres mit ungewöhnlich vielen Blitzen, welches sich erst in den Nachtstunden nach 22 Uhr bei schon kühlen +11° gebildet hatte. Ein Dauergast in diesem April war starker, kalter Nordwind mit nicht seltenen Böen über 40 km/h. Was gefehlt hat, war ein erster Warmwettervorstoß aus Südwest, denn mit nur einem Tag über plus zwanzig Grad (Gründonnerstag, +21,3°) konnten Frühlingsgefühle noch nicht so recht aufkommen. Da hat der Wonnemonat Mai einiges an Aufholbedarf. Mit 78 Liter Niederschlag brachte der April ausreichend Regen, das Defizit der Vormonate konnte allerdings von diesem Monat allein nicht ausgeglichen werden.
max. Temperatur: 21,3 °C
min. Temperatur: -1,5 °C
Regenmenge: 78 l/m²
Stärkste Böe: 49,9 km/h
DER MAI
Der Mai des heurigen Jahres war genau das Gegenteil vom Mai des Vorjahres. Nach drei Jahren (2019-2021), in denen der Mai immer unterhalb oder nur knapp oberhalb des langjährigen Mittels zu liegen gekommen ist, war der Mai 2022 wieder einmal deutlich zu warm – an der ZAMG-Station Bad Gleichenberg um 3,2 Grad über dem Mittel von 1961 bis 1990. Nach einem doch eher ungemütlichen April sind bereits um den 10. d. M. bei knapp an die dreißig Grad schnell erste Sommergefühle aufgekommen, und im Gegensatz zum Mai des Vorjahres, wo es bei uns in der Region zu keiner einzigen Gewitterlage gekommen ist, hatte der diesjährige Mai schon ein paar ordentliche Gewitter im Gepäck. So ist es in der Woche um Christi Himmelfahrt gleich an drei Tagen zu heftigen Überschwemmungen und teilweise Hagelschlag in einigen Regionen des Bezirkes Jennersdorf (Mogersdorf, Kalch) sowie Güssing und Oberwart gekommen. Bei uns in der Gemeinde hielten sich die Auswirkungen zum Glück in Grenzen. Mit 79 Liter/m² brachte dieser Mai fast genau so viel Niederschlag wie der April. An der ZAMG-Station Bad Gleichenberg war der Mai niederschlagstechnisch 22 Liter unter dem Mittel von 1961 bis 1990.
max. Temperatur: 29,4 °C
min. Temperatur: 5,0 °C
Regenmenge: 79 l/m²
Stärkste Böe: 43,5 km/h
DER JUNI
Der Juni setzte eigentlich den frühen Sommer, der in diesem Jahr schon im Mai deutlich ausgeprägt war, nahtlos fort. Sind im Mai noch die Eismänner ausgeblieben, so ist auch die für Anfang Juni typische Schafskälte in diesem Jahr nicht aufgetreten. Die Tageshöchstwerte lagen bis auf einen Tag immer über der zwanzig-Grad-Marke, und auch in der Nacht sank das Thermometer nur zweimal ganz knapp in den einstelligen Bereich. Im letzten Monatsdrittel gab es dann die ersten drei Hitzetage, und trotz zahlreicher Gewitter blieb zu diesem Zeitraum das Temperaturniveau sehr hoch. Man kann sagen, dass im Juni zu einem wesentlichen Teil die Südströmungen vorgeherrscht haben und dass diese, in Verbindung mit schwachen Kaltluftvorstößen aus NW, immer wieder brisante Gewitterlagen hervorgebracht haben. Bei uns haben diese zwar „nur“ 74 Liter Regen (an der ZAMG-Station Bad Gleichenberg regnete es insgesamt im Juni 75 Liter, 108 Liter wären im Mittel von 1961 bis 1990 üblich) gebracht, in anderen Regionen Österreichs gab es aber vermehrt heftige Unwetter mit Hagelschlag und Überschwemmungen. So war das Gegendtal in Kärnten nach einer Unwetternacht am 29.6.22 tagelang von der Umwelt abgeschnitten. Klimatechnisch war der Juni viel zu warm – mit einem Mittelwert von 21,2 Grad an der ZAMG-Station Bad Gleichenberg liegt er 3,9 Grad über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990.
max. Temperatur: 31,9 °C
min. Temperatur: 9,8 °C
Regenmenge: 74 l/m²
Stärkste Böe: 38,6 km/h
DER JULI
Der Monatsanfang fällt in eine kleine erste Hitzewelle dieses Sommers und startet am 1. gleich mit dem vierten Hitzetag (die anderen drei in derselben Woche – Ende Juni). Diese wird dann aber bald durch nächtliches Gewittergeschehen am 4.7.2022 beendet, und dahinter dann gibt es für ein paar Tage bei Temperaturen um die +25 °C angenehm trockenes Sommerwetter mit erfreulich kühlen Nächten. Am 9.7.2022 wird das Thermometer mit +8,6 °C sogar einstellig, eher ungewöhnlich für den Monat Juli. Um die Mitte des Monats baut sich dann aber eine zweite, etwas längere Hitzewelle auf, die mit 5 Hitzetagen vom 20. bis zum 25. d.M. andauert. Am 26. und am 30. gibt es dann endlich die lang ersehnten Regentage, wiewohl der Juli mit insgesamt 77 Liter als nächster zu trockener Monat in die Statistik eingeht, weil auch größere Gewitterereignisse ausgeblieben sind. An der ZAMG-Station Bad Gleichenberg gab es von den in der Referenzperiode (1961-1990) üblichen 116 Liter nur 63 Liter. Insgesamt gesehen war der Juli aber nicht nur zu trocken, sondern laut Mittelwert der ZAMG von 1961 bis 1990 in Bad Gleichenberg auch um 3 Grad zu warm.
max. Temperatur: 33,6 °C
min. Temperatur: 8,6 °C
Regenmenge: 77 l/m²
Stärkste Böe: 35,4 km/h
DER AUGUST
Nach dem lang ersehnten Regen am vorletzten Julitag startete der August bereits wieder hochsommerlich und brachte am 4. u. 5. d.M. die Dreißiger 11 und 12 mit sich. Nach einer leichten Frontpassage am ersten Augustwochenende pendelten sich die Temperaturen bis zur Mitte des Monats im durchschnittlichen Bereich ein, was aber ausblieb, war der Regen. So hat es in der gesamten ersten Augusthälfte bis einschließlich 18.8.2022 lediglich 1 (in Worten: einen) Liter geregnet. In diese Zeit fielen auch die Hitzetage 13-16 (vom 15.8. – 18.8.2022) und der letzte Tag dieser Hitzewelle brachte mit +34,5 °C den heißesten Tag dieses Sommers hervor. An diesem Tag entstanden am späteren Nachmittag dann auch die schweren Unwetter über Kärnten, der Steiermark und Niederösterreich mit enormen Sturmschäden und leider auch 5 Toten (siehe auch Newsartikel). Danach sanken die Temperaturen wieder in den Normbereich, und die Regentage am 22. und 23. sowie am 27., 28. und 31. mit insgesamt 63 Liter trugen ein wenig zur Linderung der Trockenheit bei, mit gesamt aber nur 68 Liter blieb auch der August einmal mehr weit unterdurchschnittlich in Sachen Regenmengen. Mit dem Mittel der ZAMG-Station von 1961 bis 1990 verglichen war es in Bad Gleichenberg um 3,4 °C zu warm. Niederschlag fiel an der ZAMG-Station in Bad Gleichenberg viel zu wenig – es gab lediglich 68 Liter von im Mittel (1961-1990) üblichen 110 Liter.
max. Temperatur: 34,5 °C
min. Temperatur: 10,2 °C
Regenmenge: 68 l/m²
Stärkste Böe: 35,4 km/h
DER SEPTEMBER
Der Monat September – meteorologisch bereits ein Herbstmonat – begann recht sommerlich und mit Temperaturen über +25 °C konnten der 6., 7. und 14. d. Monats als Sommertage in die Statistik aufgenommen werden. Auch ein abendliches Gewitter am 7. d.M. gehörte zu dieser spätsommerlichen Wetterlage dazu, ebenso wie das unerwartete und auch ausgiebige Pilzwachstum, welches so spät, Anfang September, ungewöhnlich ist und nach dem trockenen Sommer so nicht mehr zu erwarten war. Am 15. d.M. kam es dann mit einem Wettersturz zu einer gewaltigen Zäsur in diesem Frühherbst; zu Mittag dieses Tages rauschte mit Sturm und Gewitter eine Kaltfront über uns hinweg, von welcher sich der Herbst bis zum Ende des Monats nicht mehr erholte. Die 20 °C Marke wurde von da an nicht mehr erreicht, und in den Morgenstunden des 22. und 23. Septembers schlitterten wir mit Tiefstwerten von knapp über +1 °C unmittelbar am ersten Frost vorbei. In den österreichischen Alpen schneite es an diesen Tagen teilweise bis unter tausend Meter. Somit ist der Spätsommer abrupt in den Spätherbst übergegangen. In dieser kühlen Wetterphase kam es dann auch dauerhaft zu Tiefdruckentwicklungen über dem Mittelmeer, die uns in Summe 93 LITER Regen gebracht haben. Insgesamt war der September aufgrund dieser kühleren Wetterphase trotz des sommerlichen Starts dann doch ziemlich genau im Temperaturmittel – an der ZAMG-Station Bad Gleichenberg kam der September nur um 0,1 °C über dem Mittelwert von 1961 bis 1990 zu liegen. Verglichen mit dem Mittel der ZAMG von 1961 bis 1990 war der September bezüglich Niederschlag in Bad Gleichenberg dem Durchschnitt entsprechend.
max. Temperatur: 27,0 °C
min. Temperatur: 1,3 °C
Regenmenge: 93 l/m²
Stärkste Böe: 48,3 km/h
DER OKTOBER
Der Oktober 2022 war wenig spektakulär was einzelne Wettererscheinungen betrifft, umso interessanter sind aber die statistischen Werte dieses abgelaufenen Monats. So haben sich bei dauerhafter Südanströmung die Tageshöchstwerte den ganzen Monat hindurch fast ausnahmslos im Bereich zwischen 15 und 20 Grad abgespielt und von Morgenfrösten blieb das Thermometer daher auch immer weit entfernt. Das hat zur Folge, dass dieser Oktober als wärmster seit Aufzeichnungen in die Messgeschichte eingehen wird. Er war überhaupt kein typischer Herbstmonat, denn bei spätsommerlich anmutendem Sonnenschein (kaum Nebeltage) in einer andauernden Hochdrucklage blieb auch der Niederschlag fast zur Gänze aus; erst am 22. des Monats gab es einen Regentag, und mit insgesamt nur 11 Liter reiht sich dieser Oktober wohl rekordverdächtig am untersten Ende der Niederschlagsskala ein.
Statistisch gesehen war der Oktober dafür, wie schon oben erwähnt, umso interessanter. Zum einen war er laut Langzeitdaten der ZAMG-Station Bad Gleichenberg an ebendieser Messstelle um 3 °C zu warm (gegenüber dem Mittel von 1961 bis 1990). Zudem gab es im heurigen Oktober einen sehr ausgeprägten Niederschlagsmangel. Anstatt der durchschnittlich 60 Liter, die in der Referenzperiode von 1961 bis 1990 üblich waren, fielen diesmal lediglich 11 Liter. Diese Trockenheit betraf allerdings nur die Osthälfte des Landes. Zu warm war es hingegen österreichweit, im Flächenmittel des ganzen Landes sogar um 3,9 °C. Auch auf die Referenzperiode von 1981 bis 2010 gesehen wich dieser Oktober übrigens extrem von allen Mittelwerten ab (im Sinne von viel zu warm und in der Osthälfte viel zu trocken).
max. Temperatur: 21,0 °C
min. Temperatur: 3,1 °C
Regenmenge: 11 l/m²
Stärkste Böe: 24,1 km/h
DER NOVEMBER
Der dritte Herbstmonat startete – völlig unüblich für Allerheiligen – mit Sonnenschein und warmen +17 °C. Am ersten Novemberwochenende folgten dann bei noch immer +13 °C insgesamt 10 Liter Regen. Die Tageshöchstwerte bewegten sich dann bis über die Monatsmitte hinweg knapp unter oder über +10 °C, also eher über dem Novembermittel, und erst im letzten Monatsdrittel kühlte es auf für diese Jahreszeit übliche Temperaturen ab. Somit war erst spät in diesem Herbst, nämlich am 21.11.2022, erstmals das Minuszeichen vor der Null am Thermometer abzulesen. Und gleich tags darauf, nämlich in der Nacht vom 22.11. auf den 23.11., ist der nachmittägige Regen für eine knappe Stunde über Mitternacht in einen kurzen Schneeschauer übergegangen, für die meisten wahrscheinlich unbemerkt, weil am nächsten Morgen, bei wiederum starkem Regen, davon nichts mehr zu erkennen war. Insgesamt gesehen war dieser November noch weit entfernt von einem ersten wirklichen Kältevorstoß, aber der meteorologische Winter beginnt ja auch erst mit 1. Dezember. Drei ausgiebigere Italientiefs haben uns in diesem Monat insgesamt 67 Liter Niederschlag gebracht.
Ein Wert, der auch mit der nächstgelegenen Wetterstation der ZAMG gut übereinstimmt – dort gab es von den von 1961 bis 1990 im Mittel üblichen 68 Liter immerhin 62 Liter, also lag der November bezüglich Niederschlag hier in der Region fast im Mittel. Auch wenn es zum Monatsende hin kühler geworden ist, so war der November insgesamt betrachtet aber auch wieder zu warm – in Bad Gleichenberg sogar um 2,5 °C über dem Mittel von 1961 bis 1990.
max. Temperatur: 17,4 °C
min. Temperatur: -1,9 °C
Regenmenge: 67 l/m²
Stärkste Böe: 33,8 km/h
DER DEZEMBER
Fast pünktlich mit Winterbeginn wurde es am 2. Dezember 2022 für kurze Zeit das erste Mal weiß. An diesem Freitagmorgen hat es bei knapp über null Grad zu schneien begonnen, weil kalte Luft aus Nordost erstmals bis zu uns vorgedrungen war, auf welche warme Mittelmeerluft aufgleiten konnte. Doch der Anflug von Winter mit gemessenen 2 cm Schneeauflage dauerte nur diesen einen Tag lang, weil es bereits am nächsten Tag wieder wärmer wurde und einsetzender Regen den wenigen Schnee wieder wegspülte. Die nächste Italientieflage am zweiten Dezemberwochenende brachte bei uns nur Niederschlag in Form von Regen, weil es bei uns im äußersten Südosten mit um die +3 °C für Schneefall doch um einiges zu warm geblieben ist - im übrigen Österreich hat es zum Großteil geschneit. Insgesamt gesehen war der Dezember somit eher ein Regenmonat mit gesamthaft 49 Liter Niederschlag. Zur Mitte des Monats (vom 13.12. - 21.12.2022) setzte sich dann für einige Zeit kontinentale Kaltluft bei uns durch, die die ersten Eistage dieses Winters brachte – und zwar insgesamt sechs. Pünktlich zu Weihnachten wurden wir dann wieder von Warmluft aus Südwest “geflutet“, die uns einen sonnigen Heiligen Abend mit +9 °C bescherte. Doch damit nicht genug, denn diese Wetterlage steigerte sich zum Jahresende hin noch einmal. Mit für diese Jahreszeit extrem warmer Luft aus dem Norden Afrikas stiegen bei uns die Temperaturen am Silvestertag auf +13,7 °C (im föhnigen Alpenvorland war es noch einmal um fünf Grad wärmer), und um Mitternacht konnte man den Jahreswechsel bei klarem Himmel und immer noch +4,4 °C ohne zu frieren im Freien verbringen. Somit gab es zum zweiten Mal hintereinander (siehe Bericht Dezember 2021) einen viel zu warmen Jahresausklang, an dem in einigen Regionen die Rekordwerte vom Vorjahr heuer bereits schon wieder übertroffen wurden.
max. Temperatur: 13,7 °C
min. Temperatur: -9,4 °C
Regenmenge: 49 l/m²
Schneehöhe: 2 cm
Stärkste Böe: 27,4 km/h