Wetter 2021

In den kursiv geschriebenen Passagen im Text stammen die Daten von der ZAMG (© ZAMG).



DER JÄNNER

Der Jänner 2021 war im Gegensatz zum letztjährigen Jänner um einiges weniger nebelig. Es gab relativ viel Sonnenschein und dem Mittel entsprechende Niederschlagsmengen. Im Vergleich aber zu den letzten zwei Jahren gab es in diesem Jänner einiges mehr an Niederschlag. Dieser fiel leider hauptsächlich als Regen. Zwischendurch gab es immer wieder etwas „Schneegebrösel“, und der ergiebigste Schneefall fiel dann erst ganz zum Ende des Monats, am 31.1. - mit 8 Zentimeter war es im Winter 2020/21 auch die bisher größte Schneemenge. Alles in allem war das aber für einen Jänner sehr wenig, was wir aber ohnehin schon gewöhnt sind. Auch die für Jänner typische Kälte blieb bis auf ein paar Tage um den 15. d.M. fast zur Gänze aus. Die Langzeitdaten der ZAMG, stammend von der Station Bad Gleichenberg, zeigen für diesen Jänner einen gleich um 1,9 Grad zu hohen Mittelwert, der Niederschlag liegt nur minimal  unter dem Mittel.


DER FEBER

Nach dem Schneefall am Ultimo des Vormonates blieb es nicht lange winterlich. Schon am Ende der ersten Feberwoche waren die Temperaturen bereits wieder im zweistelligen Plusbereich. So fiel auch der für das erste Feberwochenende angekündigte Niederschlag zuerst wieder in Form von Regen, und nur an einem Tag, nämlich am Montag, den 8.2.2021 war es kalt genug, dass sich bei starkem Schneetreiben und einer Temperatur von nur knapp über null Grad innerhalb kürzester Zeit eine zarte Schneedecke von ca. 4 cm bildete, auf die es dann aber in den nächsten beiden Tagen auch schon wieder drauf regnete. Erst danach folgte dann bis zur Mitte des Monats eine ganz kurze Kälteperiode  mit 3 Eistagen und zweistelligen Minuswerten in der Nacht. Auch danach wird es dann aber schnell wieder überdurchschnittlich warm und in der letzten Feberwoche gibt es dann sogar wieder einige Wetterstationen in Österreich, die neue Feberhöchstwerte mit Temperaturen jenseits der + 20°-Marke eintragen durften. Der von uns gemessene Höchstwert in dieser Wärmeperiode, in der einige Tage lang die Luft voll Saharastaub war, lag bei + 18,5, gemessen am 24.2.2021. Ab dem 11. Feber hat es dann auch bis zum Ende des Monats keinen Niederschlag mehr gegeben. Daher lag die von der ZAMG gemessene Niederschlagsmenge in Bad Gleichenberg auch 14 Liter unter dem Schnitt.

 

DER MÄRZ

Die im Bericht des Vormonats bereits erwähnte Trockenheit (kein Niederschlag seit 11.Feber) setzt sich auch im Monat März fort. Es braucht hier noch einmal den halben Monat, bis mit 4 Liter am 14.3.21 der erste nennenswerte Niederschlag seit über einem Monat fällt, jedoch ist auch diese Menge nur der sprichwörtliche "Tropfen auf den heißen Stein". Ab diesem Zeitpunkt beginnt dann eine neue – auch wieder länger anhaltende – Wetterphase, und zwar eine NW-Schauerlage (mit noch einmal viel Schnee in den Nordstaulagen, aber aufgrund der Kälte auch mit Neuschneeauflagen im gesamten nördlichen Flachland), die bei uns für ein paar Tage immer wieder aprilartiges Wetter mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern bringt. So bleibt auch in diesem Jahr der schon obligate "Märzschnee" nicht aus: Am Freitag den 19.3. gibt es ein ca. zweistündiges starkes Schneetreiben nach 21 Uhr mit einer Schneeauflage von ca. 1 cm, die aber am nächsten Tag zu Mittag schon wieder weggetaut ist. Diese N-Strömung verursacht in diesem späten März am 21.3. mit – 8° noch einmal einen ordentlichen Nachtfrost. Gefühlt war dieser März in Summe temperaturmäßig einigermaßen im Mittel (der Mittelwert der ZAMG liegt 0,2 °C über dem langjährigen Mittel), aber mit nur 7 Liter Niederschlag war er ein zweiter viel zu trockener Monat in Folge.


DER APRIL

Gleich am 1. Tag des Monats - es war der Gründonnerstag - ist dieser April mit + 24,9° vielversprechend in den Frühling gestartet, knapp am ersten "Sommertag" (in der Meteorologie werden alle Tage ab +25° Sommertage genannt), vorbei. Doch dann ist es ganz anders gekommen: Schon in den darauffolgenden Tagen hat die nächste Kaltfront die Temperaturen wieder auf unterdurchschnittliche +10° (=Tageshöchstwert  am Ostersonntag) gedrückt, und am Dienstag nach Ostern, den 6.4.2021, hat es dieses Mal auch sogar noch einen April-Schnee gegeben, der noch einmal die schon  grünen Rasenflächen und frisch ausgetriebenen Bäume weiß eingefärbt hat; mit nur + 4,1° Tageshöchstwert war dieser Tag im untersten Bereich der statistischen Aprilwerte. Diese Wetterlage hatte dann natürlich auch wieder Frostnächte zur Folge, die mit um die –5° (in 3 aufeinanderfolgenden Nächten) für April ausgesprochen heftig waren, und die den Obstbauern einmal mehr schlaflose Nächte bereitet haben.  Auch um die Monatsmitte ging es mit einstelligen Tageshöchstwerten und Eis-, Schnee- und Graupelschauer weiter und es folgten am 15. und 16. d. M. die nächsten beiden Forstnächte mit über – 3°. Erst am letzten Aprilwochenende erreichten die Temperaturen mit knapp über + 20° wieder die für diese Jahreszeit üblichen Werte, sodass es letztendlich nicht überraschend ist, dass dieser April mit einer Abweichung von 1,8° weit unter dem langjährigen Mittel liegt und somit der kälteste April seit 24 Jahren war.


DER MAI

Heuer war der dritte Mai in Folge (seit 2019), der unter dem langjährigen Mittel zu liegen gekommen ist, und heuer nicht einmal zu knapp. Der Mai 2021 war in unserer Region um 1,6° zu kalt. Es gab nur 2 (in Worten zwei!!!) Sommertage am 10. und 11. Mai mit knapp + 27° während einer für diesen Mai ganz seltenen aber auch sehr kurzen SW-Föhnlage. Der Rest des Monats war äußerst unterkühlt, und am 8. Mai sind wir mit + 0,1° noch einmal knapp am Frost vorbei geschrammt. Auch ein Tiefstwert vom 26. Mai – also knapp vor dem Sommerbeginn – mit nur + 1,9° sei hier noch erwähnt (in anderen Jahren hat es zu diesem Zeitpunkt schon die ersten Tropennächte gegeben). Nachdem auch die beiden ersten Frühlingsmonate März und April bereits am oder leicht unter dem Mittel waren, war dieser Frühling 2021 der kälteste seit 34 Jahren (siehe auch News-Artikel). Die Folgen dieser Wetterlage sind auch in der Natur deutlich sichtbar, nämlich in der um ca. zwei bis drei Wochen nach hinten verlagerten Vegetation. Aufgrund der fehlenden Wärme liegt dieser Mai auch in der Gewitterstatistik ganz hinten - so wenige Blitzschläge wie im heurigen Jahr hat es seit Aufzeichnung der Gewittertätigkeit in keinem Mai gegeben. Geregnet hingegen hat es in diesem kühlen Mai ausreichend, und mit 109 Liter Niederschlag ist er sogar über dem Mittel einzureihen, die Trockenheit der Vormonate ist damit aber sicherlich noch nicht ausgeglichen. Der Wonnemonat Mai ist somit auch in diesem Jahr ein weiteres Mal seinem Namen nicht gerecht geworden. 


DER JUNI

Nach einem unterkühlten Frühjahr hat mit 1.6.2021 der meteorologische Sommer begonnen, anfänglich temperaturmäßig auch noch sehr verhalten (+5,5° Morgentemperatur am 2.d.M.). In weiterer Folge gibt es dann bis Mitte des Monats Temperaturen um oder knapp über +25°, somit eigentlich angenehme Sommertage, die es bis dahin nur sehr selten gegeben hat. Kurz macht sich dann pünktlich um den 15.d.M. die Schafskälte bei uns bemerkbar, mit nochmals einstelligen Nachtwerten und Tageshöchstwerten knapp über +20°. Danach folgt jedoch sehr rasch die erste Hitzewelle des Jahres, mit sieben "Hitzetagen" (Tage mit +30° oder mehr) vom 18.6. – 24.6.2021, Spitzenwert dabei +34,1° genau zum kalendarischen Sommerbeginn am 21.6.2021 (= längster Tag). Unterbrochen wird diese Hitzeperiode von Gewittern am letzten Juniwochenende, die in Oberösterreich und Niederösterreich unwetterartig mit tennisballgroßem Hagelschlag gewütet haben. Noch schlimmer hat es dabei das grenznahe Tschechien erwischt, wo ein F4-Tornado gleich mehrere Ortschaften fast zur Gänze zerstört hat. Der Monat schließt dann mit den Hitzetagen acht und neun. Somit ist dieser Juni nach Daten der ZAMG um 3,3° zu warm und kommt so doch deutlich über dem langjährigen Mittel zu liegen. Da bei uns schwerere Gewitterereignisse ausgeblieben sind, bleibt dieser Juni mit 49 Litern Regen weit am unteren Ende der Niederschlagsskala.


DER JULI

Gleich vorweg: der Juli 2021 war zu warm aber vor allem auch wieder zu trocken, und die Hitze – insgesamt 10 Hitzetage – wurde nur zu selten von Schlechtwetterperioden unterbrochen. Größere Gewitterereignisse blieben daher aus, nur eine Besonderheit hat es gegeben, nämlich Hagelschlag am frühen Morgen des 14.7.2021, der zwar kleinkörnig aber sehr dicht ausgefallen ist und teilweise Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen angerichtet hat. So hat es also im Vergleich zum Juli des Vorjahres mit 62 Liter Niederschlag nur ein Drittel der damaligen Menge geregnet. Für Juli nicht ungewöhnlich, hat es auch zwei Tropennächte gegeben (Nächte mit Tiefstwerten nicht unter + 20 °C).


DER AUGUST

Die erste Augustwoche war leicht verregnet und hielt etwas unterkühlte Sommertemperaturen bereit. Vom 11. – 16. d.M. folgte dann eine kurze Hitzewelle mit sechs "Dreißigern" hintereinander, die dann abrupt von einer Nordströmung abgelöst wurde, welche dann eigentlich die gesamte zweite Monatshälfte dominierte. Ein großräumiges Tief drehte sich tagelang über dem Nordosten Europas und schickte an seiner Rückseite dauerhaft kalte Luft aus dem hohen Norden zu uns, sodass in der letzten Augustwoche die Temperaturen gar nicht mehr immer die 20-Grad-Marke knackten. So mancher wird heuer schon früher als sonst die Heizung aktiviert oder den Kachelofen eingeheizt haben, zumal die Nachttemperaturen schon durchgängig nur mehr einstellig waren (Tropennacht im August: Fehlanzeige). In dieser fast zweiwöchigen Tiefdrucklage hat es auch immer wieder Regentage gegeben, sodass der August mit insgesamt 95 LITER Regen die bis dahin zu trockene Sommerbilanz noch ein wenig aufgebessert hat.

Nach den zwei ersten trockenen und heißen Sommermonaten beschließt der August, der in Summe aber immer noch unterdurchschnittlich feucht und ziemlich genau durchschnittlich warm war (aber der kälteste seit 2016), einen Sommer, der trotz dieses kühlen Abschlusses noch immer unter den Top zehn aller bisher gemessenen Sommer zu liegen gekommen ist.


DER SEPTEMBER

Nachdem die zweite Augusthälfte (siehe Vorbericht) deutlich unterkühlt war, hat sich Anfang September ein starkes Hoch aufgebaut, welches sich letztendlich mit spätsommerlichen Temperaturen (dauerhaft um oder sogar über der 25-Grad-Marke) bis Mitte des Monats hielt. Am 15. d.M. brachte es auch noch einen fast hochsommerlichen Höchstwert von +28,4°. Der Niederschlag ist dabei natürlich zu kurz kommen, und man kann fast von einer kurzen Trockenperiode sprechen, weil es fast drei Wochen durchgehend nicht geregnet hat. Ab dem 17. d.M. schlug das Wetter dann um, es gab den lang ersehnten Regen, und die Temperaturen glichen sich der Jahreszeit entsprechend an. Am 29.9.21 gab es dann sogar noch ein spätes Gewitter, welches mit 40 Liter Regen zwar einiges an Niederschlag brachte, die Monatsbilanz aber nicht mehr wirklich ganz aufbessern konnte. Gesamt gesehen war der September somit ein später Sommermonat und mit insgesamt 65 Liter Regen doch um einiges zu trocken.


DER OKTOBER

Der doch recht warme September wirkte in den ersten Oktobertagen noch ein wenig nach, und somit konnte am 4. d.M. mit + 24,9 °C fast noch ein später Sommertag verzeichnet werden. Danach wurde es aber einmal kurz regnerisch und am 7. d.M. fiel mit 30 Liter Regen fast der gesamte Niederschlag dieses viel zu trockenen Oktobers. Gegen Mitte des Monats pendelten sich die Temperaturen dann bei den Mittelwerten für Oktober ein, und die Folge davon war die erste Frostnacht am 14. d.M. Bis auf drei Liter Regen blieb die gesamte zweite Oktoberhälfte niederschlagsfrei und die Landwirte konnten Ende des Monats den Mais mühelos von den ausgetrockneten Feldern einbringen. Nachdem es auch im übrigen Österreich viel zu trocken geblieben ist, müssen auch die Schattenseite einer solchen Trockenperiode erwähnt werden: Im Rax/Schneeberg-Gebiet wütete Ende des Monats tagelang der größte Waldbrand den Österreich je gesehen hat. Laut Statistiken der ZAMG brachten die zwei ersten Herbstmonate mit 75 Liter in Bad Gleichenberg nur 50 % des durchschnittlichen Niederschlags für diesen Zeitraum.


DER NOVEMBER

Der November 2021 lässt sich grob in drei Drittel einteilen. Im ersten Drittel bis zum 10. November herum war es noch überdurchschnittlich warm (+ 16,1° am 4.11.21), im Mitteldrittel dann typisches Novemberwetter mit Dauernebel und Tageshöchstwerten um die + 5° (kaum Tagesgänge), und im letzten Drittel dann hat der Winter das erste Mal vorbeigeschaut, mit den ersten strengeren Morgenfrösten (- 5° am 24.11. und sogar - 6,1° am Monatsende), und mit dem ersten Schnee am letzten Novemberwochenende; leider ist dieser Schnee einmal mehr erst nach vorhergehendem kräftigen Regen bzw. Schneeregen zu meist ins Wasser gefallen. Doch aufgrund einer ausgeprägten Italientief-Lage hat es dann auch in der Nacht von Sonntag auf Montag, den 29.11.2021, noch einmal geschneit, und da durften wir uns dann auch erstmals in diesem Winter über eine schöne Winterlandschaft mit ca. 5 cm Neuschneeauflage freuen. Somit ist der Winter in diesem Jahr schon früh eingekehrt, mal schauen, ob er auch bleibt.


DER DEZEMBER

Der wenige Schnee von Ende November hat sich nicht lange halten können, weil es am 2. Dezember aus einem Italientief bei + 5° ordentlich geschüttet hat, nämlich ziemlich genau die Hälfte der monatlichen Regenmenge. Zu Krampus hat es dann noch einmal 11 Liter drauf gesetzt, wobei hier zum Schluss bei knapp +2° schon wieder Schneeregen dabei war. Auch fast schon so pünktlich wie das Weihnachtstauwetter, hat der Winter einmal mehr um Maria Empfängnis vorbei geschaut (zwischen dem 5. und 10. Dezember hat es nämlich die letzten Jahre hindurch immer Schneefall gegeben). In der Nacht zum 9.12.21 und bis zu Mittag hat es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aus einem Italientief stark geschneit, und es konnten 19 cm Neuschnee in die Statistik eingetragen werden. Danach blieb es dann ein paar Tage winterlich, und sogar die Loipe in Windisch-Minihof konnte für ein Wochenende gespurt werden, wenn auch nur in stark abgespeckter Version. Mitte Dezember sind dann die Temperaturen langsam aber kontinuierlich wieder über die 5° Marke angestiegen, und dem Schnee ging es somit dauerhaft an den Kragen. In der Weihnachtswoche dann ein kurzes Auf und Ab bei den Temperaturen – zuerst winterlich kalt, dann pünktlich zu Weihnachten knapp + 8° (die letzten Schneereste schmolzen dahin), und dann noch einmal ein kurzer Kaltluftvorstoß aus Nordost mit 1 cm Schneefall am Stefanitag am Morgen. Als weiße Weihnachten würde ich aber das Ganze trotzdem nicht durchgehen lassen. Zum Monatsende hin bildet sich dann eine ausgeprägte SW-Lage aus, die mit einem Tageshöchstwert  am 31.12.2021 von + 18,3 (Berndorf, NÖ - und noch immer zweistellig Plus um Mitternacht) am Nordrand der Alpen den wärmsten Jahreswechsel seit Aufzeichnungen mit sich brachte. Bei uns im Südburgenland griff die warme Atlantikluft nicht ganz so stark durch, mit + 9° tagsüber (und noch immer milden + 1,7° um Mitternacht bei sternenklarem Himmel) erlebten aber auch wir einen der mildesten Silvester der letzten Jahre.




In den kursiv geschriebenen Passagen im Text stammen die Daten von der ZAMG (© ZAMG).